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G"ttesdienst für Himmelfahrt am 29.05.03 (auf der Wiese)

Musik zu Beginn (Bläser)

Begrüßung:
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.
Seien Sie alle sehr herzlich begrüßt mit diesem Himmelfahrtswort aus dem Johannes-Ev. (12. Kap.). Heute feiern wir, daß unser Herr erhöht wird und uns mit in seine Weite nimmt, den Himmel. Aber zu dieser neuen Weite gehört auch, nicht die Bodenhaftung zu verlieren, vielmehr der Erde und Schöpfung treu zu bleiben. „Zwischen Himmel und Erde“, dahin gehören wir Menschen und genau da segnet uns Christus.

Abkündigungen und das erste Lied
EG 501 „Wie lieblich ist der Maien“ (1-4)

Votum
Im Namen des Vaters, der Himmel und Erde gemacht hat,
im Namen Christi, der Himmel und Erde verbindet und uns zu Geschwister
macht,
im Namen des Heiligen Geistes, der uns begleitet und tröstet,
feiern wir diesen Tag, das Himmelfahrtsfest.

Wir beten mit den Worten des Psalms 47  (EG 725)
Schlagt froh in die Hände, alle Völker,
 
und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
     Gott fährt auf unter Jauchzen,
     der Herr beim Hall der Posaune. 
Lobsinget, lobsinget Gott, 
lobsinget, lobsinget unserm Könige!
     Denn Gott ist König über die ganze Erde;
     lobsinget ihm mit Psalmen! Gott ist König über die Völker, 
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
     Die Fürsten der Völker sind versammelt
     als Volk des Gottes Abrahams; 
denn Gott gehören die Starken auf Erden; 
er ist hoch erhaben.
     
(Ps 47,2.6-10)

Antwort : Ehre sei dem Vater... (EG 177. 1)

Zum Kyrie:
Barmherziger G"tt, 
Oben im Himmel, da ist Dein Platz. 
Über den Wolken, da bist Du zuhause.
So denken wir, so beten wir – 
da wärest Du dann erhaben und sehr weit weg von uns.

Da kannst Du uns nicht hineinreden
in unsere Angelegenheiten
Da kannst Du Dich nicht einmischen
in unsere Geschäftigkeiten
Da kannst Du nicht einfallen
in unser Denken

Oben im Himmel, 
da bist Du aus dem Weg geräumt.
Ein G"tt für Feierstunden und nach Bedarf.

Doch Du bist treu und anhänglich.
Wir rufen zu Dir:
misch´ Dich ein, fall´ uns ins Wort, bleib Dir und uns treu.
Herr, erbarme Dich (EG 178. 9, 2x)

Zum Gloria: 
„Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien...“ (Lk 24, 50).
„ER, der hohe und erhabene G"tt, der Heilige, 
dessen Thron ewig steht, spricht:
Ich wohne in der Höhe, in unnahbarer Heiligkeit.
Aber ich wohne auch ganz unten
bei den Gedemütigten und Verzagten,
ich gebe ihnen neue Hoffnung und neuen Mut.
Ich richte sie auf und führe sie.
Sie sollen meine Hilfe erfahren; statt zu klagen 
werden sie jubeln.“
So lobt der Prophet Jesaja den Ewigen (Jes 57, 15. 18). Wir stimmen ein und singen

Lied 673, 1.

Christus kam und teilte unsere Schwachheit; Christus geht und gibt uns von seiner Freiheit. Er spricht:
„Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen“ (Joh 12, 32).
Darum loben wir G"tt und singen Lied 673, 2.

Das Reich des Himmels ist sehr irdisch; es gleicht einem verborgenen Schatz im Acker. Und wer den Schatz findet, gibt alles dahin, so sehr freut er sich (Mt 13, 44). Wir loben G"tt und singen die dritte Strophe von EG 673.

Himmelsrichtungen – Eine Meditation

Wohin auch immer dein Blick sich richtet:
Der Himmel wölbt sich über der Erde, über den Menschen
mit all ihren Verschiedenheiten,
über allen Geschöpfen, den Tieren und Pflanzen.

Schau in Richtung Norden und mache in Gedanken eine Reise dorthin.
Stell dir vor, was du dort im äußersten Norden des Erdballes finden wirst:
ewiges Eis, Kälte karge Landschaft, Schnee statt grünem Gras.
Doch auch dort: in der Kälte leben Menschen unter Gottes Himmel,
Ihm nahe so wie Er ihnen, getragen von Seiner Gegenwart.

Laß deine Gedanken wandern in den Süden
in die heißesten Zonen der Erde.
Glühende Sonne sticht erbarmungslos,
und die Lebewesen sehnen sich nach erquickendem Wasser.
Doch auch dort: in der Hitze und endlosen Wüste
leben Menschen unter G"ttes Himmel
Ihm nahe so wie Er ihnen, getragen von Seiner Gegenwart.

Geh mit deinem Blick nach Westen, schau in den roten und leuchtenden
Sonnenball, der das Ende des Tages verkündet.
Kein Tag geht zu Ende, ohne daß wir gehalten und getragen wären, was auch immer geschehen mag.

Und denke daran, wenn du im Osten die Sonne am Firmament aufsteigen siehst:
Sie ist ein Zeichen G"ttes, Seiner Nähe und Wärme, leuchtend am Himmel,
der seine Geheimnisse birgt und doch auch zeigt.

Wir singen EG 504 („Himmel, Erde, Luft und Meer“)

Lesungen: 

AT: 1. Mose 28, Jakob sieht die Himmelsleiter im Traum
10 Und Jakob zog aus von Beerscheba und ging nach Haran.
11 Und er gelangte an eine Stätte und übernachtete dort; denn die Sonne war <schon> untergegangen. Und er nahm <einen> von den Steinen der Stätte und legte ihn an sein Kopfende und legte sich nieder an jener Stätte.
12 Und er träumte: und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze berührte den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen darauf auf und nieder.
13 Und siehe, der HERR stand über ihr[Aa] und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft.
14 Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückbringen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe.
16 Da erwachte Jakob aus seinem Schlaf und sagte: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich habe es nicht erkannt!
17 Und er fürchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist diese Stätte! Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies die Pforte des Himmels.
18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn auf als Gedenkstein und goß Öl auf seine Spitze.
19 Und er gab dieser Stätte den Namen Bethel. Im Anfang jedoch war Lus der Name der Stadt.
20 Und Jakob legte ein Gelübde ab und sagte: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt
21 und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, dann soll der HERR mein Gott sein.
22 Und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes werden; und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir treu verzehnten.
   Elberfelder Bibel (rev. Fassung)

Wir antworten EG 181. 6 , 1x lat., 1x dt.

NT: Apg 1, 1-11
1 Den ersten Bericht habe ich verfaßt, Theophilus, von allem, was Jesus angefangen hat, zu tun und auch zu lehren,
2 bis zu dem Tag, an dem er <in den Himmel> aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte.
3 Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ[a] und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.
4 Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten - die ihr, <sagte er>, von mir gehört habt;
5 denn Johannes taufte mit Wasser[a], ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen.
6 Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?
7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat.
8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
9 Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken[A] emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
10 Und als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen,
11 die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel.
   Elberfelder Bibel (rev. Fassung)

Wir antworten Halleluja EG 182, beide Teile

Glaubensbekenntnis und Kollektensalg. mit Lied 119 („Gen Himmel“)

Predigt über Lk 24, 50–53
Nach der Predigt EG 153

Fürbitten:
Lieber Vater im Himmel und auf Erden,
Dein Himmel geht auf über Gerechte und Ungerechte, über Gutem und Bösem. Die Sonne Deiner Gerechtigkeit läßt Du über uns scheinen und wir alle leben aus Deiner Vergebung. Wir bitten Dich:
daß wir Dir nachfolgen und Gerechtigkeit gegen unsere Nächsten üben,
wir die grüßen, die uns finster begegnen,
wir auf die zugehen, die uns ausweichen,
wir für die hoffen, die für sich nichts mehr hoffen.
So gehe der Himmel über allen auf ( EG 611 unisono).

Barmherziger G"tt im Himmel,
viel Unrecht schreit von der Erde empor zu Deinem Himmel.
Höre es und vergiß es nicht. Wir bitten Dich:
begleite und stärke alle, die sich für das Menschenrecht und die Menschenwürde einsetzen, mit Langmut, Phantasie und Hoffnung. Laß sie die Früchte ihrer Mühen sehen.
Führe alle in Deine Weite hinaus, die weggeschlossen wurden
in die Enge der Kerker
in den Schacht der Angst
in das Dunkel der Einsamkeit
So gehe der Himmel über allen auf (EG 611 als Kanon)

Ewiger, der Du auf dem Zion thronst und Jerusalem liebst.
Wir bitten Dich für Dein Volk Israel in seinem Land und in allen Ländern, daß es Ruhe finde vor allen seinen Hassern und Dir in Frieden diene. Segne alle Menschen, die Wege Deines Friedens suchen und gehen, und gib, daß Jerusalem eine Stadt wird, da man in Frieden zusammen kommt.
So gehe der Himmel über allen auf (EG 611 unisono).

Luftballons mit unseren Gebeten steigen auf (zusammen starten)
Gebet (während die Ballons aufsteigen)

Lieber himmlischer Vater,
unsere Gebete finden den Weg zu Dir
so wie sich diese Luftballons in die Höhe erheben.
Wir bitten Dich: achte auf das, was wir zu Dir bringen und Dir ans Herz legen.
Du weißt am besten, worum wir bitten. Alles, was wir ungelenk und schief gesagt haben, das schreibe Du um – uns zugute.
Segne uns und halte Dein Himmelszelt aufgespannt, damit wir unter Deinem Zelt einander liebevoll begegnen.

Wir beten
Vater Unser

Segen und Sendung:
„...und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück und priesen allezeit Gott“ (Lk 24, 52).
Auch wir kehren in den Alltag zurück, und gleich den Freunden Jesu sei auch unser Alltag ein stetiger G"ttesdienst, damit alles,was wir tun und sagen, zu G"ttes Ehre und Lob geschehe. Wir werden das können, denn Christus hat uns gesegnet und uns von seiner Freiheit Teil gegeben - „zwischen Himmel und Erde“: noch nicht im Himmel, aber auch nicht mehr nur auf der Erde, sondern unterwegs auf einen Neuen Himmel und eine Neue Erde zu. 
Amen.

So bitten wir G"tt um Seinen Segen
G"tt schütze Dich, wenn Du Angst hast,
daß Kälte Dir den Atem nimmt.
G"tt gebe Dir halt, wenn der Boden unter Deinen Füßen
weggleitet.
G"tt sei Dir gnädig und bewahre dich, wenn Dein Übermut den Himmel stürmen will.
G"tt gebe Dir Frieden, wenn alles gegen Dich Krieg führt.
So schütze Dich der G"tt des Himmels und der Erde.
Amen.

Lied 170 „Komm, Herr, segne uns“

erstellt am 08.07.2003

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