Ist das Antonym zu 'Vergessen'
möglicherweise
nicht 'erinnern', sondern Gerechtigkeit?
fragt der jüdische Historiker
Yosef Hayim Yeruschalmi.
Wollen
darum Menschen sowohl von der Frage der Erinnerung als auch der der
Gerechtigkeit nicht lassen? Die
Veranstaltungsreihe erinnert an den Frankfurter Auschwitz-Prozess, der im
Dezember 1963 begann, thematisiert seine Auswirkungen auf die bundesdeutsche
Gesellschaft und fragt nach Erinnerungs- und Sprachformen der durch Krieg und
Vertreibung traumatisierten Kriegskinder und Kindeskinder.
Lehmann und Zuckermann - eine
szenische Lesung
Zwei alte Männer führen Krieg,
einen Krieg um die (ge)rechte Erinnerung. An seinem Ende gibt es keinen Sieger,
und die Eindeutigkeit, wer Täter und wer Opfer ist, weicht einer verstörenden
Fraglichkeit.
Das Zweipersonen-Stück wird an 9
Abenden in deutscher Erstaufführung im Theater Tiefrot zu sehen sein.
Kooperation mit Theater Tiefrot.
15.,16.,17.,29. Januar; 4.,5.,10.,11.,12. Februar
jeweils 20.30
Kartenverkauf Theater Tiefrot (Tel.
0221-4600911).
Tk 12 EUR, Theater
Tiefrot
Dagobertstr. 32, Köln
Erinnerung an Peter Weiss.
Eine „Ermittlung" in
Gesängen - Peter Weiss und der Auschwitz-Prozess
Dr. Michael Eggers
Mi 21. L, 18 - 20.30 (3 UStd)
Tk 7 EUR, Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln |

Melanchthon-Akademie
Kartäuserwall 24b,
50678 Köln
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Die „Wunschbiographie" zur „Ästhetik des
Widerstands"
Friederike
Felbeck
Mi 28.1., 18 - 20.30
(3 UStd) Tk 7 EUR, Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Der Krieg und die vergessene Trauer
Workshop
Anfang 2002 plädierte Günther Grass dafür, endlich auch
seelische Verletzungen durch Flucht und Vertreibung
wahrzunehmen. Und als Jörg Friedrichs Buch „Der
Brand" überraschend zum Bestseller avancierte, wurde
deutlich, dass der Zweite
Weltkrieg und seine Folgen die
Deutschen mehr als bisher
angenommen beschäftigen.
Ein Workshop wird Raum geben, erlittene Verluste und
Versehrungen zur Sprache zu bringen und „Gesten" der
Trauer und des Trostes zu
finden.
Sabine Bode, Brigitte Gensch
Do 12.2. 15 - 18 (4 UStd)
Anmeldung erforderlich bis zum 6.2.04
Tk 15 EUR,
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Der Krieg und die vergessene Trauer Vorträge und Diskussion
Wem
die Anerkennung verwehrt wird, selbst gelitten zu haben und bis in die
Gegenwart traumatisiert worden zu sein, kann sich auch nicht mitfühlend zum
Leid anderer Menschen verhalten. So erklärt sich zum Teil die massive Abwehr
der deutschen Gesellschaft, sich empathisch der Opfer nationalsozialistischer
Verfolgung zu erinnern. Die Journalistin Sabine Bode und der Psychotherapeut,
Psychiater und Trauma forsche r, Peter
Liebermann werden in Vortrag und Diskussion
diesem Zusammenhang nachgehen und
Konsequenzen
für Rituale des Gedenkens und der
Entwicklung
gesellschaftlicher Trauer-Modelle zur
Sprache
bringen.
Sabine Bode, Peter Liebermann
Do 12.2., 18.30-21 (3 UStd)
Anmeldung erforderlich bis zum 6.2.04
Tk 10 EUR, Melanchthon-Akademie,
Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
„Unfähig zu trauern?"
Vortrag und Diskussion
Die nahezu sprichwörtlich gewordene deutsche „Unfähigkeit
zu trauern" weicht zunehmend dem Wunsch, die Traumata der Kriegs- und
Nachkriegsgeneration auch literarisch zu artikulieren. Der renommierte Autor
Micha Brumlik, Leiter des Fritz-Baue r-Institut s (Zentrum zur Erforschung des
Holocaust), wird anhand von
drei Romanen (U.
Timm, Am Beispiel meines Bruders; U. Hahn, Unscharfe Bilder; S. Wackwitz, Ein
unsichtbares Land) sowie dem Film „das Wunder von Bern" diese Tendenz
analysieren und zur bisherigen deutschen Erinnerungskultur ins Verhältnis
setzen.
Prof. Dr. Micha Brumlik
Do 26.2., 18-20.30 (3 UStd) Tk 10
EUR,
Melanchthon-Akademie,
Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
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