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G"ttesdienst
anläßlich des
Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1. 04
Sonntag,
den 25.1. 04
(3. So nach Epiphanias) in der
Jubilate-Kirche Lindlar.
„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden
die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes“ (Lk 13, 29).
Begrüßung
mit Hinweis auf den 27.1., den Tag zum Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus und an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz;
der Gedenktag wurde 1996 von Roman Herzog, dem damaligen Bundespräsidenten
eingerichtet. Zudem in diesem Jahr: es jährt sich der Frankfurter Auschwitz-Prozeß
zum 40sten Mal.
Abkündigungen
1.
Lied: 286, 1.4
Votum:
Wir feiern diesen G"ttesdienst im Namen
des
G"ttes Abrahams, Isaaks und Jakobs,
Saras,
Rachels, Rifkas und Leas
Vater
Jesu Christi.
Amen
Unsere
Hilfe kommt...
Psalm 86, 1-10
(in Anlehnung an die Übersetzung
von S. R. Hirsch)
1)
Ein Gebet. Von David.
Neige, G"tt, dein Ohr, antworte mir; denn arm und wehrlos bin ich.
2)
Bewahre meine Seele, denn ich gebe mich hin; Du, mein Gott, hilf Deinem
Diener, ihm, der zu Dir hin vertraut.
3)
Gewähre mir Gunst, mein HERR, denn zu Dir rufe ich alle Zeit.
4)
Mache freudig die Seele Deines Dieners; denn zu Dir, mein HERR,
trage ich meine Seele hinan.
5)
Denn Du, mein HERR, bist gütig und verzeihend, bist reich an Liebe
allen denen, die Dich rufen.
6)
Höre, G"tt, mein Gebet, und merke auf die Stimme meiner flehenden Bitten.
7)
Am Tag meiner Not rufe ich Dich, daß Du mir antworten mögest.
8)
Nichts gleicht Dir unter den Göttern, mein HERR, und nichts Deinen
Schöpfungen.
9)
Alle Völker, die Du geschaffen hast, kommen einst und werfen vor Dir sich hin,
mein HERR, und
geben Deinem Namen die Ehre.
10)
Denn groß bist Du und wundertätig, Du, Gott, allein.
Antwort
mit EG 337: Lobet ihr Völker
|
Chor der Geretteten
(Gedicht der jüdischen
Dichterin Nelly Sachs)
.
Wir
Geretteten,
Aus
deren hohlen Gebein der Tod schon seine Flöten schnitt,
an
deren Sehnen der Tod schon seinen Bogen strich –
Unsere
Leiber klagen noch nach
Mit
ihrer verstummten Musik.
Wir
Geretteten,
Immer
noch hängen die Schlingen für unsere Hälse gedreht
Vor
uns in der blauen Luft –
Immer
noch füllen sich die Stundenuhren mit unserem tropfenden Blut.
Wir
Geretteten,
Immer
noch essen an uns die Würmer der Angst.
Unser
Gestirn ist vergraben im Staub.
Wir
Geretteten
Bitten
euch:
Zeigt
uns langsam eure Sonne.
Führt
uns von Stern zu Stern im Schritt.
Laßt
uns das Leben leise wieder lernen.
Es
könnte sonst eines Vogels Lied,
Das
Füllen des Eimers am Brunnen
Unseren
schlecht versiegelten Schmerz aufbrechen lassen
Und
uns wegschäumen –
Wir
bitten euch:
Zeigt
uns noch nicht einen beißenden Hund –
Es
könnte sein
Daß
wir zu Staub zerfallen –
Vor
euren Augen zerfallen in Staub.
Was
hält denn unsere Webe zusammen?
Wir
odemlos gewordene,
Deren
Seele zu Ihm floh aus der Mitternacht
Lange
bevor man unserern Leib retttete
In
die Arche des Augenblicks.
Wir
Geretteten,
wir
drücken eure Hand,
Wir
erkennen euer Auge –
Aber
zusammen hält uns nur noch der Abschied,
Der
Abschied im Staub
Hält
uns mit euch zusammen.
|
Herr,
erbarme Dich.
Zusage:
„Und
siehe, der Herr stand vor Jakob und sprach:
Ich
bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das
Land,
auf dem du ruhst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und deine Nachkommen
sollen so zahlreich werden wie der Staub der Erde; gegen Abend und Morgen, gegen
Mitternacht und Mittag sollst du dich ausbreiten, und mit deinem und deines
Geschlechtes Namen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Siehe,
ich bin mit dir und will dich behüten allenthalben, wo du hinziehst, und dich
in dieses Land zurückbringen.“ (1.Mose 28, 13-15).
Darum:
Ehre sei G"tt in der Höhe..
Lesungen:
Psalm 126
Übersetzung: Buber / Rosenzweig
1
Ein Aufstiegsgesang.
Wann ER kehren läßt die Heimkehrerschaft Zions,
werden wie Träumende wir.
2
Lachens voll ist dann unser Mund,
unsere Zunge Jubels.
Man spricht in der Stämmewelt dann:
»Großes hat ER an diesen getan!« -
3
Großes hatte an uns ER getan,
Frohe waren wir worden.
4
Lasse, DU, uns Wiederkehr kehren
wie den Bachbetten im Südgau!
5
Die nun säen in Tränen,
im Jubel werden sie ernten.
6
Er geht und weint im Gehn,
der austrägt den Samenwurf,
im Jubel kommt einst, kommt,
der einträgt seine Garben. |
Ein
Stufenlied:
Als
der Ewige die Weggeführten zurückbrachte, waren wir wie Träumende.
Da
füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel;
da
spicht man unter den Völkern: Grosses hat der Ewige an diesen getan.
Grosses
hat der Ewige an uns getan, wir freuen uns.
Bring,
Ewiger, unsere Weggeführten zurück wie die Bäche im Süden.
Die
mit Tränen säen, werden in Jubel ernten.
Weinend
geht er, der den Saatsack trägt, doch kommt er mit Jubel, wenn er seine Garben
trägt.
Antwort:
EG 181, 6 (Laudate omnes: lt., dt.)
Joh 4, 19 –26
(NTD)
19 Sagt die Frau zu
ihm: »Herr, ich sehe, du bist ein Prophet!
20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet; und ihr sagt, daß in Jerusalem
die Stätte sei, wo man anzubeten hat.«
21 Jesus sagt zu ihr: »Glaube mir, Frau: Es kommt die Stunde, da ihr weder auf
diesem Berge noch in Jerusalem zum Vater beten werdet.
22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt - wir beten an, was wir kennen; denn
das Heil kommt von den Juden.
23 Doch es kommt die Stunde und ist schon jetzt, da die wahren Anbeter zum Vater
beten werden im Geist und in der Wahrheit. Und solche sind es, die der Vater als
Beter sucht.
24 Gott ist Geist; und die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit zu
ihm beten.«
25 Sagt die Frau zu ihm: »Ich weiß, der Messias wird kommen, der Christus, wie
er heißt: Wenn der kommt, wird er uns alles verkündigen.«
26 Sagt Jesus zu ihr: »ICH BIN es, der mit dir spricht!«
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Antwort:
Halleluja
Credo
EG 817
Wochenlied
293
Predigt
Nach
der Predigt
Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk
Kanon nach Röm 15,10 und Dtn 32,43
- Melodie: Reinhold Morath, 2003. © beim Komponisten
Fürbitten:
Laßt
uns beten:
Barmherziger
G"tt, vor deinem Thron gibt es kein Vergessen.
Wir
gedenken heute der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Wir
bitten dich für alle Opfer, auch für ihre Kinder und Kindeskinder, die bis heute
unter den Bildern des Schreckens und des Todes leiden, die immer noch von Schmerz
und Angst gepeinigt werden.
Heile
ihre Wunden und befreie ihre Seelen.
Wir
bitten dich für die jüdischen Gemeinden, die in unserer Mitte übriggeblieben
sind und die neu hinzukommen,
daß
sie als Zeichen deiner Treue bei uns bleiben und gedeihen.
Wir
bitten dich für dein Volk in seinem Land Israel und in allen Ländern, daß es
unbedroht und in Frieden dir diene.
Laß
dein Licht über Zion leuchten und gib, daß Jerusalem eine Stadt wird, da man
in Frieden zusammenkommt.
Vater
Unser
Segen:
Der
Herr segne dich und behüte dich
Der
Herr lasse Sein Antlitz über dir leuchten und sei dir gnädig
Der
Herr erhebe Sein Antlitz auf dich und gebe dir Frieden.
Amen.
Schlußlied: 272
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