Liebe
Gemeinde,
Das
Atelier des Malers ist erfüllt vom schweren Geruch der Rosen und von intensiven
Düften des Gartens, die der leichte Sommerwind in das Innere des Raumes weht.
In der Mitte des Raumes steht die Staffelei mit dem lebensgroßen Bildnis eines
sehr jungen Mannes von bezaubernder Schönheit, ein Antlitz, gemacht aus Elfenbein
und Rosenblättern, mit offenen blauen Augen, ein Bild der Reinheit, welchem
das leicht gewellte goldblonde Haar ein Strahlen noch hinzufügt. Noch fehlen
einige letzte Pinselstriche, das Meisterwerk zu vollenden, aber nicht das ist
es, was den Künstler zu dem Entschluß veranlaßt, dieses sein bestes Bild niemals
der Öffentlichkeit preiszugeben. Vielmehr: sein eigenes Inneres habe er in dem
Bildnis offenbart, verrät er dem anwesenden Freund, der das Bild bewundernd
betrachtet. Das Geheimnis seiner Seele sei mit dem Bildnis verbunden, weswegen
es nie den Weg in eine Ausstellung finden dürfe.
Der
Freund, ein zynischer Lebemann, immer bereit, das Gute an die Schönheit zu verraten,
begehrt, den schönen Jüngling kennenzulernen. Sein Jagdtrieb ist erwacht, ob
die Reinheit des jungen Mannes nicht zum weißen Blatt tauge, darauf den Text
eines ganz und gar bösartigen Lebens aufzuschreiben – kurz, ob es nicht gelingen
könnte, ihn ganz unter seinen Einfluß zu bringen.
Und
wirklich erscheint recht bald der allseits Begehrte. Mit einigen Strichen vollendet
der Maler sein Werk. Hingerissen betrachtet der Abgebildete sein Konterfei.
Aber mit der gleichen Heftigkeit, mit der ihn die Freude über seine Schönheit
erregt, ergreift ihn auch der Jammer ihrer Vergänglichkeit. Denn anders als
ein Spiegelbild wird dieses Bild immer jung und schön bleiben, er selbst aber
wird altern und verfallen. Leise und mit Trauer sagt er einen verhängisvollen
Wunsch:
„Wäre
es doch umgekehrt, könnte das Bild altern, ich dagegen ewig jung bleiben. Alles
gäbe ich dafür. Sogar meine Seele gäbe ich dafür!“
Und
zum Künstler gewandt: „Dein Werk wird mich einst verhöhnen – warum hast Du es
gemalt?“
Als
der bestürzte Maler sein Werk zerstören will, hindert ihn der junge Mann.
Basil,
der Maler, überläßt Dorian Gray das Bildnis.
Einige
Monate sind vergangen, der junge Dandy hat sich verliebt: in eine bildschöne
und blutjunge Schauspielerin, deren wandlungsfähiges Spiel er Abend für Abend
in einem eher drittklassigen, kleinen Theater anbetet.
Doch
als Dorian ihr seine Liebe offenbart und sich mit ihr verlobt, verfliegt aller
Zauber ihres Spiels. Holzpuppenhaft und schlechter als eine unbegabte Schülerin
sagt sie ihre Texte daher. Die Entschuldigung oder besser Erklärung, die sie
vorbringt, nötigt dem Verlobten nur Verachtung ab: schlecht spiele sie, weil
das wirkliche Leben und die wirkliche Liebe ihr nun die Schalheit der Kunst
vor Augen führe. Dorian, um ein großes Gefühl betrogen, stößt sie von sich und
gibt ihr den Laufpaß.
Zuhause
begegnet er unbeabsichtigt seinem Bildnis – und entsetzt sich: kaum merklich
hat sich um die rosenfarbige Mundpartie seiner schön geschwungenen Lippen ein
Zug von Grausamkeit gelegt, wodurch das ganze Gesicht entstellt ist, obgleich
es im einzelnen unverändert schön scheint. Dorian, sich seines fatalen Wunsches
erinnernd, den er einst im Atelier aussprach, zieht vor das Bildnis einen Wandschirm.
Am anderen Tage wird ihm die Nachricht überbracht, die kleine Schauspielerin
habe sich das Leben genommen. Nach einigen Stunden intensivster Selbstbeschuldigungen
spricht er sich mit der Einsicht frei, seine ehemalige Liebe habe ins Reich
der Kunst zurückgefunden, indem sie sich einen so dramatischen Tod gab.
Unheimlich
aber bleibt ihm das Bild, dieser unbestechliche Protokollant seines Lebens,
dieses Beicht-Spiegelbild/ Beichtspiegel-Bild seiner Taten und
Untaten, die noch folgen sollten. Aus der Wohnung wird es unters Dach in das
ehemalige Kinderzimmer verbracht, verhüllt von einer purpurnen Atlasdecke. Unter
ihr aber verändert sich das Bildnis, von Stunde zu Stunde nimmt es das Vergehen
der Zeit auf und läßt das Antlitz, die ganze Gestalt altern. Aber nicht die
Zeit an sich zerstört die Schönheit des Bildes, es ist der Zersetzungsprozeß
der Seele, der das Bildnis mehr und mehr entstellt.
Jahre
vergehen, längst sind die schlimmsten Gerüchte, die über Dorian Gray in der
Londoner Gesellschaft im Umlauf waren, für viele Menschen zur persönlichen Gewißheit
geworden. Doch sein unverändert junges und schönes Aussehen verleiht ihm einen
fast magischen Schutz und zerstreut so manchen Verdacht. Die, die er geschädigt
hat, schweigen oder verlassen das Land, manche geben noch mehr auf.
Es ist
ein nebliger Novemberabend kurz vor seinem 38. Geburtstag, als ihn sein Malerfreund
Basil aufsucht und wegen seiner Untaten zur Rede stellt. Noch immer liebt er
Dorian und glaubt an seine Güte, und so ist er hin- und hergerissen zwischen
Wissen und Neigung. Allein etwas, das G“tt vorbehalten ist, könnte seine
Ungewißheit beenden: er müßte, wie er sagt, Dorians Seele sehen. In wahnhaftem
Hochmut bringt Dorian den Freund in das staubige Dachzimmer und enthüllt ihm
das Geheimnis.
Nachdem
Dorian den Maler, den Schöpfer seines Bildnisses ermordet hat, zeigt das Bild
auf der Hand des Dargestellten einen widerlichen, scharlachroten Fleck, feuchtglänzend,
als schwitze die Leinwand von innen her Blut. Der anderen Spur seines
Mordes, des Leichnams nämlich, entledigt sich Dorian mithilfe eines erpreßten
Freundes aus gemeinsamer Vergangenheit.
So fühlt
er sich teils-teils befreit und spielt zuletzt gar mit der Idee der Umkehr
zu guten Taten; und tatsächlich kann er seinem alten Freund, dem zynischem Lebemann,
von einer geplanten Untat berichten, die nicht getan zu haben ihn mit Selbstgefallen
erfüllt.
Gleich
geht er, den Effekt seiner Unterlassung im Bilde zu betrachten, doch wie aufgebracht
ist Dorian, als ihm sein Bild statt einer erwarteten Löschung wenigstens eines
bösen Gesichtszuges nur eine Mundfalte der Heuchelei und das Glimmen der List
in den Augen zeigt. Wenn es denn so war, daß dieses teuflische Bild ihn auf
immer und ewig auf seine Vergangenheit festlegen konnte, wenn seine zersetzte
Seele ihn immer wieder vor ihren Richterstuhl laden und ihn mit den unwiederlegbaren
Beweisen seines gelebten Lebens konfrontieren konnte, dann war nur noch dieses
zu tun: den Beweis zu vernichten, das Bild zu zerstören.
Im selben
Augenblick, in dem Dorian Gray mit einem Messer in die Leinwand stach, sie von
oben bis unten zu zerschneiden, war ein gellender Schrei zu hören.
Die
Diener fanden an der Wand hängend das bezaubernde Bildnis ihres Herrn, davor
aber einen Toten mit einem Messer im Herzen. Er war welk und alt, von ekelhaftem
Antlitz. Nur die Ringe an seiner Hand verrieten ihnen, wer er war.
Liebe
Gemeinde,
Oscar
Wilde, der Autor des Romans „Das Bildnis des Dorian Gray“ wollte mit diesem
Kunstwerk eines antibürgerlichen und dandyhaften Lebens Skandal machen, und
er machte auch Skandal, damals so um das Jahr 1890.
Das
Skandalöse dieses Romans wird uns heutige, die wir an ganz andere Skandale gewöhnt
sind, kaum noch erregen. Es ist etwas anderes, welches uns auch heute noch betrifft
und trifft. Es ist das, was wir mit einem Dorian Gray gemeinsam haben.
Sicherlich,
zunächst gilt, daß wir etliches nicht mit ihm gemeinsam haben: denn unsere Seele
und unser Leben spiegeln sich auf unserem Äußeren, verändern es von innen her,
verändert unsere Gestalt, unsere Gesichtszüge: unser Arbeiten, unsere Mühe,
was wir erleiden und was wir entbehren, was wir genießen und wessen wir uns
freuen – all das gräbt sich in unser Antlitz, zeichnet sich ein um Augen und
Mund und redet aus unserem Blick. So ganz verborgen sind wir uns und anderen
nicht.
Und
kaum zu erwähnen, daß hier unter uns kein Täter und keine Täterin vom Zuschnitt
eines Dorian Gray ist.
Aber
können wir deshalb schon unserer innewerden, ohne zu erschrecken?
Können
wir des Spiegelbildes unserer Seele ansichtig werden und es uns in Gänze
zueignen? Oder gingen wir nicht gleich daran, ein solches Spiegelbild zu verschönern,
mit den Retuschen unserer Selbst-Rechtfertigungen – da und dort und so aufs
Ganze? Könnten wir einen so unbestechlichen Portraitisten ertragen oder gingen
wir - wenn schon nicht auf ihn - so doch auf sein Bild, unser Bild los?
Bin
ich glücklich - wenn glücklich zu sein heißt, seiner selbst ohne Erschrecken
innewerden zu können? So jedenfalls hat der jüdische Philosoph Walter Benjamin
einmal Glück verstanden.
Welches
Bild hängt wohl in meiner Dunkelkammer, auf das weder ich noch sonst je ein
Mensch einen Blick geworfen hat?
„Alle
haben ja gesündigt und ermangeln der Ehre vor Gott
und
werden gerechtgesprochen ohne Verdienst durch seine Gnade mittelst der
Erlösung,
die in Christus Jesus ist.
Ihn
hat Gott hingestellt als ein Sühneopfer durch den Glauben in seinem Blut
zur
Erweisung seiner Gerechtigkeit“ (Röm 3, 23-25a).
Ganz
zweifellos spricht Paulus von Passion und Kreuzestod. Er nennt Passion und Kreuzestod
einen Erweis, mit dem G“tt Seine Gerechtigkeit erweist. Mit einem Erweis wird
etwas öffentlich aufgewiesen und unbestreitbar offengelegt.
Das
Kreuz ist ein Skandal, denn es holt ins Offene und entblößt vor aller
Welt, was die Welt, also wir, in ihren Dunkelkammern verborgen-sein lassen will.
Das Kreuz konfrontiert uns mit uns selbst, mit unserem Selbstbildnis, welches
die unbestechliche Gerechtigkeit G“ttes gemalt hat. Im Kreuzesbild redet G“tt
so mit uns:
„Seht
her, so sind wir miteinander dran. Das sind eure Taten und Untaten. Ich zeige
sie euch. Was ihr tut, geht mir nahe. Ihr habt es mir auf meinen Leib geschrieben“
– auf den Leib des entstellten, gefolterten und ermordeten Christus.
Das
ist der erste Erweis, von dem Paulus in unserem Predigttext spricht. Doch wäre
es nicht ein Erweis, mit dem G“tt Seine Gerechtigkeit zeigt, wenn es
nur dabei bliebe: bei der verklagenden, fugenlos, lückenlos protokollierenden
Auflistung dessen, was die Menschen einander und G“tt antun. So spricht Paulus
von einem zweiten Erweis:
„Zur
Erweisung seiner (von G“ttes) Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst
gerecht sei und den gerechtspreche, der aus dem Glauben Jesu ist“ (ebd., V.26).
G“tt
handelt gerecht, indem Er Sein gerechtes Handeln mit dem Maß des Erbarmens mäßigt;
Er handelt – wie es einer alten jüdischen Erzählung nach heißt – so, daß Er
von zwei Thronen aus regiert, zwischen denen Er beständig wechselt: dem Thron
der Gerechtigkeit und dem Thron der Barmherzigkeit.
Wer
barmherzig gegen jemanden, der gefehlt hat, ist, legt denjenigen nicht auf seine
Taten fest, sondern traut ihm eine Zukunft jenseits der bösen Tat zu. Und genau
deshalb gehören Vergebung und Barmherzigkeit zueinander. Vergeben heißt gerade
nicht vergessen; aber mit der Vergebung wird eine schuldhafte Tat zur Vergangenheit,
weil der Täter oder die Täterin nicht mit seinen oder ihren Taten gleichgeschaltet
wird – weil die Person und das Werk geschieden werden.
Die
Person, geschieden vom Werk, sie wird sichtbar, weil der vergebende Blick sie
im Lichte ihrer Zukunft ansieht, in der sie anders handeln kann, in der sie
umkehren kann. „Wir vergeben unseren Schuldigern“ – um wieviel mehr erst
vermag G“tt zu vergeben, bei dem doch alle Zukunft steht.
Der
verzweifelte Dorian Gray wütete gegen sein Beicht-Spiegelbild, das ihm stets
nur die Summe seiner getanen Taten spiegelte. Und weil da nichts anderes und
keine Zukunft war, deshalb tötet der unglückliche Mann in dem Augenblick sich
selbst, da er sein Seelenbild zerstören will.
Das
Spiegelbild des Kreuzes aber eröffnet uns eine Zukunft in gleichem Maße, in
dem es unsere Schuld in die Vergangenheit vergehen läßt. Denn G“tt hat die Lebenshingabe
Jesu ans Kreuz angenommen und – wie Paulus sagt – als „Sühneopfer hingestellt“.
Das
verstehen wir nicht so ohne weiteres, und so folgen Sie mir, liebe Gemeinde,
auf dem Weg, vom Römerbrief rückwärts bis zu dem Ort in der Bibel zu gehen,
der uns Aufhellung bringt. Im 2. Buch Mose weist G“tt durch Mose die Kinder
Israel an, wie sie das Stiftszelt aufzubauen haben, darin die Bundeslade mit
den beiden Gebotstafeln ist. Auf der Lade ruht eine Deckplatte auf, aus deren
beiden Enden zwei goldene Cherubim herausgearbeitet sind.
„Kapporet“
nennt die Bibel diese Deckplatte. G“tt verspricht Mose, daß Er ihm zwischen
den beiden Cherubim auf dieser Bedeckung der Lade begegnen wird, um ihn zu lehren
und zu unterweisen. Später dann im Tempel zu Jerusalem ging der Hoheprister
einmal im Jahr in das Allerheiligste mit der Bundeslade; eine Wolke von Räucherwerk
und das Blut eines geschlachteten Tieres reinigen das Heiligtum von allen Übertretungen
des zurückliegenden Jahres. Einmal im Jahr geschieht das, am sog. „Jom Kippur“,
d.h. übersetzt „Versöhnungstag“. Und gewiß hören Sie die Verwandtschaft der
Worte „Kippur“ und „Kapporet“, in denen ein und dasselbe Grundwort steckt –
es bedeutet „bedecken“.
Bis
zum heutigen Tag und auch ohne Tempel ist dieser Tag der wichtigste im ganzen
jüdischen Jahr, denn er schenkt Vergebung und Neuanfang.
Für
uns Christinnen und Christen ist der Jom Kippur, G“ttes Versöhnungstag, zur
Person geworden, in unserem Herrn Jesus Christus nämlich, den G“tt zum Sühneopfer
für alle hingestellt hat.
Sich
selbst und einander inne zu werden, ohne zu erschrecken – das bedeutet Glück.
Sagen wir es jetzt biblisch: sich selbst und einander ohne Schrecken begegnen
zu können, das meint Versöhnung. Versöhnend räumt G“tt alles Abstoßende, alles,
was uns voneinander abstößt, aus dem Wege und beiseite – so haben wir miteinander
Zukunft.
Heute
feiern wir das Fest der Reformation. Das ist mancherorts Anlaß, von „protestantischer
Selbstvergewisserung“ und „protestantischem Profil“ zu reden, also von Selbstbehauptung,
von einer Identität, die es in Abgrenzung zu einer anderen religiösen Identität
zu stabilisieren gälte. Daß solche Reden barer Unsinn sind, enthüllt bereits
eine Einsicht unserer Reformatoren selbst, die da lautet:
„Ecclesia
semper reformanda“, zu deutsch: die Kirche ist nur, wenn sie sich stets reformiert.
Reformation ist kein einmal abgeschlossener und einmaliger Akt, vielmehr ein
steter und unabgeschlossener, also offener Prozeß.
Veränderung
aber gibt es nur, wenn sich auch die Kirche ihren dunklen Seiten und problematischen
Traditionen stellt, wenn sie sich zu dem bekennt, wodurch sie ein Schrecken,
weil im Wort und in der Tat abstoßend war – und wohl manchmal und mancherorts
noch ist.
Aber
lassen wir für heute die dunklen Seiten unthematisch, und sehen wir zum Schluß
lieber auf die Reformation, die Paulus für seine Kirche ersieht und die ihr
immer noch bevorsteht:
„Heben
wir also das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr halten wir
das Gesetz aufrecht“ ( ebd., V. 31).
Keineswegs
also soll der Glaube an G“tt Seine Weisung, die Tora, das sog. „Gesetz“ ablösen
und außer Geltung setzen, nein, der Glaube an G“tt soll, wie Paulus sagt, das
„Gesetz“, die Tora G“ttes allererst aufrichten. Jahrhundertelang hat gerade
die lutherische Tradition diesen Zusammenhang verdunkelt und behauptet, der
Glaube an Christus erübrige die Tora. Das genaue Gegenteil aber ist der Fall.
Durch Christus kommt die Tora neu auf die Welt zu, auf die ganze Welt, nicht
mehr nur auf Israel. Denn wer im Christus lebt, lebt wie Christus in der völligen
und ungeteilten Lebenshingabe an G“tt. Wer so lebt, hat das Joch der Tora schon
auf sich genommen, die in ihrem Kern eben das fordert: alle Lebensaugenblicke
ganz G“tt anzuvertrauen, alles Tun und Lassen G“ttes Urteil zu unterstellen.
Wer so lebt, kann sich mit dem Glaubensbekenntnis Israels einen, welches so
beginnt:
„Höre
Israel, der Ewige, unser G“tt, der Ewige ist der einzig Eine. Und liebe den
Ewigen, deinen G“tt, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und
mit deinem ganzen Vermögen“ (Dtn. 6,4-5).
Der
G“tt Israels und Vater Jesu Christi ist einzig, und deshalb geht er aufs Ganze.
Er will uns ganz, mit unseren offenbaren und unseren verborgenen Seiten, unsere
Helligkeiten und unsere Abgründe – auf daß „Gott alles in allem sei“ (1 Kor
15,28).
Amen.
Und
der Friede G“ttes, der höher ist als all unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen
und Sinne in Christus Jesus.
Amen.
Brief
an die Römer, Kap.3:
21
Jetzt aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart,
die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird,
22 nämlich die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus
kommt für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied;
23 alle haben ja gesündigt und ermangeln der Ehre vor Gott
24 und werden gerechtgesprochen ohne Verdienst durch seine Gnade mittelst der
Erlösung, die in Christus Jesus ist.
25 Ihn hat Gott hingestellt als ein Sühnopfer durch den Glauben in seinem Blut
zur Erweisung seiner Gerechtigkeit, weil die vorhergeschehenen Sünden unter
der Langmut Gottes ungestraft geblieben waren,
26 zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst
gerecht sei und den gerechtspreche, der aus dem Glauben an Jesus ist.
27 Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz?
Durch das der Werke? Nein! sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch durch den Glauben gerechtgesprochen
werde ohne Werke des Gesetzes.
29 Oder ist Gott nur der Juden Gott? Nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden,
30 weil ja Gott [nur] einer ist, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen
durch den Glauben gerechtsprechen wird.
31 Heben wir also das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr
halten wir das Gesetz aufrecht.
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Liturgie