„Laßt eure Lenden
umgürtet sein und eure Lichter brennen“ (Lk 12, 35)
Begrüßung zum letzten
Sonntag des Kirchenjahres. Auf der Grenze stehen wir, zwischen Ende und Neuanfang,
noch in der Trauer um unsere Toten, schon in Erwartung des Adventes.
Abkündigungen
Einladung zum Kirchenkaffee
Lied
166, 1.2.5.6 |
1. Tut mir auf die schöne
Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.
2. Ich bin, Herr, zu dir
gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
laß es deinen Tempel sein. |
5. Stärk in mir den schwachen
Glauben,
laß dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
daß es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.
6. Rede, Herr, so will ich
hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts laß meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not. |
Text: Benjamin Schmolck 1734
Melodie: Joachim Neander 1680, Darmstadt 1698 |
Votum:
Wir feiern diesen
G“ttesdienst in Deinem Namen
Himmlischer Vater
– Du bist Herr über Leben und Tod
Jesus Christus
– von Ewigkeit her kommst Du uns entgegen
Geist G“ttes –
wir warten in Zuversicht.
Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der
Himmel und Erde gemacht hat.
Der Bund und Treue hält in Ewigkeit und gibt
nicht preis das Werk Seiner Hände.
Psalm 126 (EG 754)
|
Wenn der Herr die Gefangenen Zions
erlösen wird,
so werden wir sein wie die Träumenden.
Dann wird unser Mund voll Lachens
und unsre Zunge voll Rühmens sein.
Dann wird man sagen unter den
Heiden:
Der Herr hat Großes an ihnen getan!
Der Herr hat Großes an uns getan;
des sind wir fröhlich.
Herr, bringe zurück unsre
Gefangenen,
wie du die Bäche wiederbringst im Südland.
Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und streuen ihren Samen
und kommen mit Freuden
und bringen ihre Garben.
Ps 126 |
Gloria, gloria...
Zum Kyrie:
Treuer G“tt,
Wenn der Tod in
unser Leben einbricht
und uns einen Nächsten
nimmt,
dann umschließt
uns Dunkelheit ringsum.
Vergib uns, daß
wir vergessen
daß Du zu uns kommen willst
wie ein Licht in
der Nacht.
Erbarme Dich über
uns.
Kyrie...
Zum Gloria:
„Das Volk, das
in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht.
Die im Lande des
Dunkels wohnen, über ihnen strahlt ein Licht auf“
(Jes. 9, 2).
Deshalb preisen wir G“tt und singen:
„Allein G“tt in der Höh´sei Ehr´...“
Tagesgebet:
Ewiger,
grenzenlos ist
Deine Treue,
und der Quell Deines
Erbarmen versiegt nicht.
Grenzenlos ist
unsere Trauer,
und unsere Zweifel
wollen nicht verstummen.
Wir bitten Dich:
Unterbrich uns,
wenn unsere Zweifel immerfort reden
Öffne uns, wenn
wir uns in unsere Trauer einspinnen.
Komm uns entgegen,
auf daß wir uns treffen.
Darum bitten wir
Dich
durch Christus
Jesus, unseren Herrn.
Lesung:
Jes 65, 17-25
|
17 Denn siehe, ich schaffe
einen neuen Himmel und eine neue Erde; man wird der früheren Dinge nicht mehr
gedenken, und niemand wird sich ihrer mehr erinnern,
18 sondern man wird
frohlocken und jubeln auf ewig über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle
Jerusalem zu Jubel um und sein Volk zu Frohlocken.
19 Ich werde jubeln über
Jerusalem und frohlocken über mein Volk; und nicht soll man darin fürder hören
den Laut des Weinens und den Laut der Klage.
20 Es wird daselbst kein Kind
mehr nur wenige Tage leben, kein Greis wird sein, der seine Tage nicht erfüllte;
denn als jung wird gelten, wer mit hundert Jahren stirbt, und wer sündigt, wird
mit hundert Jahren erst vom Fluch getroffen.
21 Sie werden Häuser bauen
und sie bewohnen, werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen.
22 Sie werden nicht bauen,
dass ein andrer bewohne, werden nicht pflanzen, dass ein andrer geniesse; denn
wie das Alter des Baumes soll das Alter meines Volkes sein, und was ihre Hände
erarbeitet, das sollen meine Erwählten verzehren.
23 Sie werden nicht umsonst
sich mühen und nicht Kinder zeugen für frühen Tod; denn sie sind das Geschlecht
der Gesegneten des Herrn, und ihre Sprösslinge bleiben ihnen.
24 Und ehe sie rufen, werde
ich antworten; während sie noch reden, werde ich erhören.
25 Wolf und Lamm werden
einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; doch Staub ist
das Brot der Schlange. Nichts Böses und nichts Verderbliches wird man tun auf
meinem ganzen heiligen Berge, spricht der Herr. |
Halleluja
Lied 153 |
1. Der Himmel, der ist,
ist nicht der Himmel, der kommt,
wenn einst Himmel und Erde vergehen.
2. Der Himmel, der kommt,
das ist der kommende Herr,
wenn die Herren der Erde gegangen.
3. Der Himmel, der kommt,
das ist die Welt ohne Leid,
wo Gewalttat und Elend besiegt sind.
4. Der Himmel, der kommt,
das ist die fröhliche Stadt
und der Gott mit dem Antlitz des Menschen.
5. Der Himmel, der kommt,
grüßt schon die Erde, die ist,
wenn die Liebe das Leben verändert.
Text: Kurt Marti 1971, Melodie: Winfried Heurich
1980 |
Lesung:
Offb
21,
1-5 |
1 Und ich sah einen neuen
Himmel und eine neue Erde[a]; denn der erste Himmel und die erste Erde waren
vergangen[b], und das Meer ist nicht mehr.
2 Und ich sah die heilige
Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie
eine für ihren Mann geschmückte Braut.
3 Und ich hörte eine laute
Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird
bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen
sein, ihr Gott.
4 Und er wird jede Träne von
ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch
Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.
5 Und der, welcher auf dem
Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn
diese Worte sind gewiß und wahrhaftig.
|
Lied
147 »Wachet auf« |
1. »Wachet auf«, ruft uns die Stimme
der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
»wach auf, du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heißt diese Stunde«;
sie rufen uns mit hellem Munde:
»Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf, der Bräut'gam kommt,
steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja!
Macht euch bereit zu der Hochzeit,
ihr müsset ihm entgegengehn!«
2. Zion hört die Wächter singen,
das Herz tut ihr vor Freude springen,
sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig,
ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf. |
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
und halten mit das Abendmahl.
3. Gloria sei dir gesungen
mit Menschen- und mit Engelzungen,
mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
an deiner Stadt; wir stehn im Chore
der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
kein Ohr hat mehr gehört
solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
das Halleluja für und für. |
Text und Melodie: Philipp Nicolai 1599 |
Predigt
Nach
der Predigt:
Lied 152
Wir
warten dein, o Gottes Sohn |
1. Wir warten dein, o Gottes Sohn,
und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem Thron
und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt,
erhebt sein Haupt
und siehet dir entgegen;
du kommst uns ja zum Segen.
3. Wir warten dein; du hast uns ja
das Herz schon hingenommen.
Du bist uns zwar im Geiste nah,
doch sollst du sichtbar kommen; |
da willst uns du
bei dir auch Ruh,
bei dir auch Freude geben,
bei dir ein herrlich Leben.
4. Wir warten dein, du kommst gewiß,
die Zeit ist bald vergangen;
wir freuen uns schon überdies
mit kindlichem Verlangen.
Was wird geschehn,
wenn wir dich sehn,
wenn du uns heim wirst bringen,
wenn wir dir ewig singen! |
Text: Philipp Friedrich Hiller 1767
Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Nr. 372) |
Kollekte und Lied
222
"Im Frieden dein, o Herre mein" |
1. Im Frieden dein, o Herre mein,
laß ziehn mich meine Straßen.
Wie mir dein Mund gegeben kund,
schenkst Gnad du ohne Maßen,
hast mein Gesicht das sel'ge Licht,
den Heiland, schauen lassen. |
2. Mir armem Gast bereitet hast
das reiche Mahl der +Gnaden.
Das Lebensbrot stillt Hungers Not,
heilt meiner Seele Schaden.
Ob solchem Gut jauchzt Sinn und Mut
mit alln, die du geladen. |
Text: Friedrich Spitta 1898 nach einem Lied zum
Lobgesang des Simeon (Lukas 2,29-32) von Johann Englisch vor 1530,
Melodie: Wolfgang Dachstein vor 1530 |
Fürbitten:
(Verlesen der Namen der Verstorbenen)
Vater des Erbarmens,
von Ewigkeit zu
Ewigkeit,
Der Du thronst
in den Himmelshöhen
Ins Buche des Lebens
seien aufgeschrieben
alle Namen der
Menschen,
die wir eben gehört
haben
und um die wir
trauern.
Gewähre ihnen vollkommene
Ruhe unter den Fittichen
Deiner g“ttlichen
Nähe und Deines g“ttlichen Schutzes.
Binde ihre Seelen
in den Bund Deines Lebens
Laß sie weilen
im Garten Eden
Dein Licht leuchte
ihnen.
Wir bitten für
alle Sterbenden,
die nicht loslassen
können und sich quälen müssen.
Gib ihnen Hoffnung
über dieses Leben hinaus,
auf daß sie in
Frieden Abschied nehmen können.
Wir bitten für
alle,
die in ihrer Trauer
versteinern
und sich in Hoffnungslosigkeit
einmauern.
Wandle ihre Steine
in Tränen,
so daß sie säen
können
und ernten und
heimkommen mit ihren Garben.
Einst.
Mach uns klug in
der Einsicht, daß wir sterben müssen.
Damit wir lernen,
das Leben zu lieben
und den Tod nicht
zu fürchten.
Wir bitten für
alle,
die im vergangenen
Jahr Opfer von Terror und Gewalttat wurden.
Für alle, die,
als sie zu Dir beteten,
von Selbstmord-Attentätern
ermordet wurden.
Im Irak und andernorts.
Ermordet, um den
Todeswahn in Dich hineinzutragen
und Dich in Deinem Innersten zu treffen.
Wir bitten für
Dein Volk Israel,
daß es Ruhe finde
vor allen, die es hassen,
und Dir unbedroht
diene.
Laß leuchten Dein
Licht über Zion
und gib, daß Jerusalem
eine Stadt wird,
da man in Frieden
zusammenkommt.
Lied 222
3. O Herr, verleih, daß Lieb
und Treu
in dir uns all verbinden,
daß Hand und Mund zu jeder Stund
dein Freundlichkeit verkünden,
bis nach der Zeit den Platz bereit'
an deinem Tisch wir finden.
Abendmahl:
Gabenbereitung und Kollektensammlung:
(Brot von rechts nach links bringen)
Du G“tt des Lebens,
Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde
und unserer Arbeit:
wir bringen es vor Dein Angesicht und bitten
Dich:
laß es für uns zum Brot des Lebens werden.
Kelch nehmen
Du schenkst uns die Frucht des Weinstockes
– Vorgeschmack auf Dein kommendes Reich.
Wir bringen diesen Kelch vor Dein Angesicht
und bitten Dich:
laß ihn für uns zum Kelch der Freude werden.
Und wie aus vielen Körnern ein Brot und aus
vielen Trauben der Wein wird,
so mache aus uns eine Gemeinde, Zeichen der
Hoffnung für diese Welt.
Amen.
Präfation und Sanctus:
Der Friede Jesu Christi sei mit euch allen
/
Erhebet eure Herzen
Wir erheben sie zum Herrn
Laßt uns danken dem Herrn, unserem G-tt /
Das ist würdig und recht
Wahrhaft würdig ist es und recht, daß wir
Dich Herr, heiliger Vater, allmächtiger G-tt, zu allen Zeiten und an allen
Orten loben und Dir danken durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Darum loben die Engel Deine Herrlichkeit,
beten Dich an die Mächte und fürchten Dich alle Gewalten. Dich preisen die
Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel. Mit ihm vereinen auch wir unsere
Stimmen und bekennen ohne Ende:
Heilig, heilig, heilig.
Einsetzungsworte
Unser Herr Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert
ward,
nahm er das Brot, dankte und brach´s
und gab´s seinen Jüngern und sprach:
Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der
für euch gegeben wird.
Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem
Mahl,
dankte, gab ihnen den und sprach:
nehmet hin und trinket alle daraus,
dieser Kelch ist das neue Testament in meinem
Blut,
solches tut, sooft ihr´s trinket zu meinem
Gedächtnis.
Sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem
Kelch trinkt,
verkündigt ihr den Tod des Herrn,
bis er kommt.
Vater Unser
Agnus Dei
Einladungsworte:
Kommet, denn es ist alles bereit. Schmecket und sehet, wie freundlich der
Herr ist.
Austeilung und Friedensgruß:
- Ich werde nicht sterben, sondern leben und
die Taten G“ttes verkünden.
- Vernichten wird G-tt den Tod auf ewig und
abwischen die Tränen von jedem Angesicht.
Danksagung:
Du treuer G-tt,
Du hast meine Klage in Reigen verwandelt,
mein Trauerkleid gelöst und mich mit Freude gegürtet.
Ich will Dir lobsingen, solange ich lebe und
atme,
in Ewigkeit preisen wir Dich. Amen.
Lied 170 Komm Herr, segne uns
1. Komm, Herr, segne uns, daß wir uns nicht
trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
3. Frieden gabst du schon, Frieden muß noch
werden
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, daß wir ihn tun, wo wir ihn erspähen -
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
4. Komm, Herr, segne uns, daß wir uns nicht
trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
Text und Melodie: Dieter Trautwein 1978
Segen